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  There is no alternative - oder es gibt sie doch? (IV)
 
  Ist man ein Hammer, dann betrachtet man alle Probleme als Nägel
 
 
„Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.“
 
      Johann Wolfgang von Goethe: Der Zauberlehrling, Paris, 1895                                                     
 
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
 
     Albert Einstein                                                     

Wie im vorigen Teil festgestellt, zeigt die Kreislaufanalyse, dass die Wirtschaft, um im Gleichgewicht zu bleiben, nicht beliebig viel sparen kann, wie es die Neoliberalen für selbstverständlich halten und dabei auch noch überzeugt sind, dies hätten sie „analytisch-streng“ theoretisch endgültig nachgewiesen. Sie fügen zwar hinzu, es gelte, wenn alle Ersparnisse sofort vollständig investiert würden, aber auch das ist falsch. Wie gezeigt, bleibt die Wirtschaft  im Gleichgewicht nur, wenn Sparen bzw. Investieren der Größe YK entspricht. Ist dies der Fall, das „spontane“ makroökonomische Gleichgewichts kommt - mehr oder zustande. Wie schon bemerkt, in der Praxis gibt es drei Gruppen von günstigen oder glücklichen Umständen, wenn sich dieses Gleichgewicht „spontan“ bildet, woraus sich drei sozusagen Modelle des Kapitalismus ergeben, die mehr oder weniger gut funktionierten - auch wenn nur für eine bestimmte Zeit.

Ein kurzer geschichtlicher Abriss dazu und ebenso kurze Erklärung, warum sich alle drei Modelle erschöpft haben:

Der nachholende Kapitalismus, der Kapitalismus sozusagen Made in Germany, kann von seiner Natur her nicht ewig dauern. Irgendwann industrialisiert sich nämlich auch die rückständigste Wirtschaft, die Produktion der Kapitalgüter YK verringert sich und wenn gerade dann weiterhin die Lust auf das hohe Sparen bleibt („Schaffe, spare, Häusle baue!“),  kommt es zur Krise, die der Hölle auf Erden ähnelt. Was mühevoll geschaffen wurde, Betriebe auf höchstem technischen und technologischen Stand, Mechanisierungen in der Landwirtschaft, alles beginnt massenhaft überflüssig und unrentabel zu sein. Dem letzten deutschen Kaiser fiel dann nichts anderes ein, als das nachholende Modell mit dem imperialen zu ersetzen. Seine eigene Idee war es bestimmt nicht. Einer der Souffleure, der bekannte deutsche Soziologe Max Weber dazu: „Wollen wir diesen Krieg nicht riskieren, so hätten wir die Reichsgründung unterlassen sollen.“ ... > Vor dem WK2 war es nicht anders, als der berühmte deutsche Philosoph Martin Heidegger als Rektor der Universität die Freiburger Studenten aufrief: „Nicht Lehrsätze und Ideen seien die Regeln eures Seins. Der Führer selbst und allein ist die heutige und künftige deutsche Wirklichkeit und ihr Gesetz.“ Mit seinen „Genies“ in den Geisteswissenschaften - Sozial- und Wirtschaftswissenschaften - hatte Deutschland nie Glück. Nach dem WK1 gab es den Kaiser nicht mehr. Historiker stellten danach fest, dass die Tragik der deutschen Nation darin bestand, als Nation zu groß, als Imperium zu klein gewesen zu sein – warum haben sie es davor nicht gewusst. Es war auch das endgültige Scheitern der deutschen historischen Schule der Nationalökonomie. Diese Lehre war für das nachholende Modell bestens geeignet, als theoretische Unterstützung der Kapitalakkumulation, das Problem des Gleichgewichts wurde aber theoretisch völlig verdrängt - ja, während der Phase eines nachholenden Kapitalismus hat es sich als empirisches Problem tatsächlich nicht gezeigt.

Nebenbei bemerkt: Was die deutsche Nationalökonomie betrifft, in dieser Hinsicht ist Marx so ein typischer deutscher Ökonom, wie er typischer gar nicht sein könnte. Ebenfalls in der Hinsicht, dass ihn neben der Kapitalakkumulation auch die „soziale Frage“ interessiert hat. Er ist nun auf die Idee des Kommunismus gekommen, seine deutschen Kollegen blieben beim Sozialismus oder haben zumindest heftig den Kapitalismus verdammt. Es ist schließlich kein Zufall, im Gegenteil, wenn unser Faschist Adolf auch den Sozialismus haben wollte, einen rein deutschen, den Nazismus. Nebenbei bemerkt, der eigentliche Ideologe des Faschismus, Mussolini, wollte von Anfang an die Welt vom Sozialismus jeglicher Art retten. „Wir haben alle geoffenbarten Wahrheiten zerfetzt, wir haben auf alle Dogmen gespuckt, wir haben alle Paradiese abgelehnt und über alle Scharlatane – die weißen, die roten und die schwarzen – gespottet, die mit Wunderdrogen hausieren, die der Menschheit das Glück bringen sollen. Wir glauben nicht an Programme, an Pläne, an Heilige, an Apostel; wir glauben erst recht nicht an das Glück, an das Heil, an das gelobte Land … Wir kehren zurück zum Individuum.“ ... >

Tragisch für die deutschen Nationalökonomen war, dass sie nie fähig waren, analytisch streng zu denken. Das Interesse an der „Theorie“ war in Deutschland nicht das Interesse am analytischen Denken, sondern an philosophischen Spekulationen, die mit der Realität nichts zu tun haben, wie etwa, ob Kapitalismus oder Sozialismus eine historische Mission des Seins zu erfüllen haben und einiges mehr. Und wieder einmal ist Marx auch hier ein typischer deutscher Ökonom, auch wenn er das Leben in London verbringen musste. Zu einem solchen typisch deutschen Ökonomen gehörte auch Ludwig Erhard.dorthin Er hat bekanntlich unter Adolf fleißig und sehr erfolgreich an der eigenen Karriere gebastelt, was die Amerikaner nicht daran hinderte, ihn zum wichtigsten deutschen Ökonomen der Nachkriegszeit zu erklären. Vielleicht weil ihm ein guter Euphemismus für den Kapitalismus der Nachkriegszeit eingefallen ist: „Soziale Marktwirtschaft“. Darunter verstand er aber einen gewöhnlichen Kapitalismus, in der Version des exportorientierten Kapitalismus, den damals die Amerikaner in Deutschland zu realisieren begonnen haben. Diese Kombination exportorientierter Kapitalismus & imperialer Kapitalismus hat mehrere Jahrzehnte tatsächlich gut funktioniert.

Bevor ich etwas mehr dazu sage, ist auch hier eine Bemerkung angebracht. Um die deutsche Wirtschaftswissenschaft besser einzuordnen, sollte man ein paar Worte über die Philosophie verlieren. Ganz grob betrachtet, dauert die Spaltung der abendländischen Philosophie seit Anfang der Moderne in zwei dominierende Hauptströmungen bis heute: die kontinentaleuropäische und die analytische im englischen Sprachraum. Auch wenn es immer Überschneidungen gab, unterscheiden sich diese zwei Hauptströmungen ganz deutlich voneinander. Aus der Bezeichnung „analytische“ lässt sich schon erkennen, dass in diesen Philosophien bei der Suche nach Wissen und Wahrheit die strenge und komplexe Logik – und Mathematik - von großer Bedeutung ist. Die analytische Philosophie ist folglich mit den exakten Wissenschaften eng verbunden, die sich für empirische und praktische Tatsachen interessieren. Die kontinentaleuropäischen Philosophien folgen in etlichen Variationen der Auffassung von Platon, wonach sich Erkenntnisse letztendlich aus Begriffen als Vernunftmustern direkt-intuitiv gewinnen lassen und zwar abseits oder gar gegen die Tatsachen. Es kann also nicht verwundern, dass in den Naturwissenschaften das deutsche Genie die ganze Welt zutiefst beeindruckt hat, in den deutschen Geisteswissenschaften jedoch hat die Vernunft die Aufgabe zu moralisieren. Seit Kant sollte sie nichts anderes als über „den gestirnten Himmel über mir und dem moralischen Gesetz in mir“ zu spekulieren, womit man in der Praxis meist nur Unheil angerichtet hat. Wie Mephisto den Menschen in Goethes Faust charakterisiert: „ ... er nennt’s Vernunft und braucht’s allein, nur tierischer als jedes Tier zu sein“. „Nietzsche sagt, Kants kategorischer Imperativ habe einen üblen Geruch nach Blut und Folter an sich. Die … Moralphilosophin Annette Baier wittert den gleichen Gestank. Nach Baiers Ansicht entstammt der Kantische Begriff der unbedingten Pflicht einer autoritären, patriarchalischen, religiösen Tradition, die man nicht hätte rekonstruieren, sondern aufgeben sollen. Hätten wir uns an Humes Rat gehalten, hätten wir aufgehört, über unbedingte Pflichten zu reden … hätten wir auch die Unterscheidung zwischen Moral und Klugheit preisgeben sollen. Wir hätten den Namen des Gesetzgebers ,Gott‘ nicht durch den Namen ,Vernunft‘ ersetzen sollen“ (Rorty 2008: 323). Die gerade sehr populäre realitätsfremde Partei „Die Grünen“ ist schließlich so ein typisches deutsches Produkt wie etwa auch – unter gänzlich anderen Vorzeichen - der Nationalsozialismus. Beseelt von der Paranoia, ein besserer Mensch zu sein will der „Grüne“ die ganze Welt dazu bringen, auch so zu sein („Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“). Die Hoffnung Gunnar Myrdals kann man  also als gestorben betrachten - zumindest bis jetzt sieht es so aus. „Wenn irgend etwas zu wünschen wäre, dann gerade, daß die deutsche Wissenschaft mit ihrem neu erwachenden Interesse an der Theorie ... nicht die Entwicklung noch einmal durchläuft, die die angelsächsische durchlaufen hat und mit der sie - wenigstens, was die eigentliche Theorie angeht - in der heutigen Sackgasse angelangt ist“. ... >

Ganz anders tickt der angelsächsische empirische und analytische Geist. Kein Wunder also, dass in England, schon bei Erscheinen der ersten ökonomischen Krise des Kapitalismus auch eine Theorie über das Ungleichgewicht des freien Marktes entstanden ist, das auch noch mit dem Nachfragemangel erklärt wurde. Es war die Theorie von Malthus, Keynes hat sich als Erneuerer dieser Theorie betrachtet. Als sich die ganz pragmatischen Amerikaner nach dem WK2 bzw. der Großen Depression entschieden, ein imperialer Kapitalismus zu sein - an der Stelle von Großbritannien -, haben sie sie einfach eine nachfrageorientierte Ökonomie betrieben. So wie es Malthus vorgeschlagen hat: „Ferner ist es wichtig, zu wissen, daß wir bei unseren Bemühungen, die arbeitenden Klassen … mit solchen Arbeiten beschäftigen, deren Produkte nicht als verkäufliche Waren auf den Markt kommen, wie zum Beispiel beim Wegebau und anderen öffentlichen Anlagen. Daß man zu diesem Zwecke große Summen als Steuern erhebt und dadurch das auf produktive Arbeit gewendete Kapital verringert, ist kein triftiger Einwand, da dies ja in einem gewissen Umfange gerade das ist, was erforderlich ist.“

Der amerikanische Staat sorgte für die Beschäftigung und hohe Löhne, indem er so viel Geld druckte, wie man dazu brauchte. Wie einfach sie damals diese Pragmatiker die neoliberale Theorie über Bord geworfen, zeigt auch die Tatsache, dass sie die Steuern auf die höchsten Einkünfte auch über neunzig Prozent gehoben haben. Zu den von Malthus vorgeschlagenen Gütern, die ganz bestimmt nicht „als verkäufliche Waren auf den Markt kommen“, gehören mit einem überwältigenden Anteil Waffen. Und sie sind geopolitisch ein sehr überzeugendes Argument, wenn es darum geht, jemand davon zu überzeugen, was seine eigenen wichtigsten Interessen sind. So hat man mit Waffen unter anderen auch Jugoslawien, Irak und Libyen davon überzeugt, dass ihre Interessen absolut mit den Interessen der Amerikaner identisch seien. (Natürlich wurde das „kantianisch“, also mit guten Absichten gerechtfertigt: Demokratie, Freiheit, Menschenrechte, Menschenwürde,  ... Orwell lässt grüßen.) Untere anderem haben diese Länder „begriffen“, wie es eigentlich in ihrem eigenen Interesse liege, reale Güter und vor allem ihre Naturressourcen gegen die amerikanischen grünen Papiere, also gegen Dollars zu tauschen.

Oberflächlich betrachtet, waren die Amerikaner für ihre NATO-Partner und auch uns gegenüber die ganze Zeit nach dem WK2 die Guten. Einerseits deshalb, weil wir durch den Tausch realer Güter gegen Dollars damit auch unseren Nachfragemangel exportiert haben. Schon wieder konnten also die deutschen Ökonomen keine Tatsachen sehen, die auf ein Nachfrageproblem hindeuten würden - kein Wunder wenn sogar die SPD (Schröder) alle Probleme über die Angebotsseite lösen wollte. Andererseits wollten die Amerikaner nach dem WK2, dass wir unsere Arbeiterklasse gut versorgen und zwar aus einem sehr pragmatischen Grund, nämlich um damit ein Schaufenster nach Osten zur Schau zu stellen. Das gehörte vielleicht zu den intelligentesten geopolitischen Strategien, die von den Amerikanern je ersonnen wurden. Ohne aus Westeuropa ein „Schaufenster nach Osten“ zu machen, wäre der Kommunismus im Osten nie gefallen. Nachdem er zusammengebrochen war, funktionierte die Jahrzehnte lang gut funktionierende transatlantische Symbiose von exportorientiertem & imperialem Kapitalismus jedoch immer schlechter. Was wurde nach dem Fall des Kommunismus falsch gemacht?

Nachdem der Konkurrent Kommunismus verschwunden war, brauchte der Kapitalismus der Arbeiterklasse keine guten Löhne mehr zu zahlen. Schlimm genug wäre schon, dass auf diesem Wege von der „sozialen Marktwirtschaft“ nicht mehr viel übriggeblieben ist, sinkende Löhne haben aber auch einen großen negativen ökonomischen Nachteil. Sie verlangsamen das Wachstum der Produktivität. Man zwingt zwar die Arbeiter intensiver zu arbeiten, was die Produktivität steigern sollte, aber die Struktur der Technologien der Wirtschaft wird immer schlechter, wie es die Reswitching-Analyse zeigt.dorthin Vereinfacht gesprochen ist mit „reswitch“ folgendes gemeint: Wenn Arbeit teuer ist, wird gerade Arbeit vorzugsweise durch bessere Technologien ersetzt und damit eingespart, so dass die Produktivität steigt, bei sinkenden Löhnen ist es umgekehrt. So ist die Produktivität der westlichen Wirtschaften in den letzten Jahrzehnten immer langsamer gestiegen - hat sich bald halbiert und es geht weiter bergab. Anstatt am „Ende der Geschichte“ (Fukuyama) im ewigen Glück zu leben, hat man „Hans in Glück“ bekommen. Ein weiterer Fehler des westlichen Kapitalismus war noch fataler. Nennen wir ihn Aristoteles-Syndrom.

Ja, gemeint ist einer der klügsten Köpfe in der ganzen menschlichen Geschichte: der antike Philosoph Aristoteles. Die „Barbaren“ sind für ihn schlicht und ergreifend „sprechende Werkzeuge“ - also etwas zwischen Mensch und Vieh. Nein, das war kein origineller Gedanke von Aristoteles, er hat sich einfach der allgemeinen Meinung angeschlossen. (So wie etwa der Meinung, Frauen hätten weniger Zähne als Männer - obwohl er mehrere Male verheiratet war.) Völker sind schließlich nicht anders als einzelne Menschen. Ist ein Mensch wohlhabender und mächtiger als die anderen, hält er sich bekanntlich für viel klüger und viel fähiger als alle anderen. Das galt für Menschen und Völker damals, und heute ist das nicht ein bisschen anders. Da Russen und Chinesen mit ihrem Kommunismus gescheitert sind, drängte sich im Westen gleich der Gedanke auf, sie müssten doch weniger klug und weniger fähig sein als die westlichen Völker des Kapitalismus. Unter dem Aristoteles-Syndrom leidend, haben nun die Amerikaner – die anderen folgten ihnen - eine schlaue Idee ausgebrütet: Man wird diesen geistig zurückgebliebenen Völkern Fabriken überlassen, um sie einfache, dumme und langweilige Arbeiten für uns zu erledigen, wie Charlie Chaplin in seinem Film Modern Times diese Art von Arbeit treffend karikiert.Für das technische Wissen und die Technologie würde auch weiterhin die bessere („exceptionalistische“) Rasse sorgen. Es ist aber anders gekommen:

Unerwartet schnell hat sich etwas ergeben, was einer der berühmtesten deutschen Philosophen, nämlich Hegel in seinem bekannten Gleichnis Herr und Knecht dargestellt hat. Der Herr wurde immer fauler, der Knecht aber lernte durch die Arbeit und wurde immer klüger - irgendwann klüger als der Herr. In ziemlich kurzer Zeit ist es den Russen gelungen, bessere strategische Waffen als die Amerikaner zu entwickeln, in der Nukleartechnologie sind sie führend in der Welt und sie produzieren auf einmal Nahrung sogar für den Export, in Russland, wo die Menschen früher gehungert haben, wenn sie zusätzliche Nahrung nicht importierten. Und chinesische Firmen, wie etwa Huawei, lässt man nicht mehr auf westlichen Märkten zu, weil sie sogar technologisch bessere Güter produzieren als die traditionellen westlichen. Wie es der russische Außenminister Lawrow in der letzten Zeit dem Westen zu sagen pflegt: „Ihr habt selbst globale Regeln aufgestellt und unter ihnen verloren.“

Das Aristoteles-Syndrom war bei westlichen Eliten stärker als ihre Vernunft. Sie wollten nämlich nichts davon wissen, was etwa der bekannte (neoliberale) Ökonom Schumpeter vor einem Jahrhundert auf den Punkt gebracht hat: „Es ist ganz falsch ... wenn man, wie viele Ökonomen es tun, behauptet, daß die kapitalistische Unternehmung und der technische Fortschritt zwei verschiedene Faktoren ... gewesen seien; sie waren ihrem Wesen nach ein und dasselbe, oder, wie wir es auch ausdrücken können, die erste war die treibende Kraft des zweiten. ... Flugzeuge, Kühlmaschinen, Fernsehen - all dies ist unmittelbar als Ergebnis der Profitwirtschaft zu erkennen. Doch obwohl das moderne Krankenhaus in der Regel nicht um des Gewinnes willen betrieben wird, ist es auch nichtsdestoweniger das Produkt des Kapitalismus ... Und die - zwar noch nicht völlig gewonnenen, doch näherrückenden - Siege über Krebs, Syphilis und Tuberkulose werden ebenso sehr kapitalistische Großtaten sein wie es Autos, Erdölleitungen und Bessemer Stahl waren“ (1942, Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie). Es lag nicht an Russen und Chinesen, also an den Menschen selbst, warum sie im Kommunismus nicht kreativ waren, sondern es lag am System. Und im Westen verbreitet sich nun Panik und man kommt auf die dümmsten Ideen. Genau nach dem Sprichwort: Wenn man Hammer ist, sollen alle Probleme Nägel sein. Man wollte mit vorgeblich hehren Motiven (Demokratie, Freiheit, Menschenrechte, Menschenwürde, ...) das tun, was sich Adolf unverhohlen als sein Ziel setzte, nämlich diese Länder militärisch zu besiegen und sie dann nach Lust und Laune plündern und ausbeuten zu können.dorthin Warum es so nicht gehen wird, habe ich schon im Teil (I) kurz beschrieben. Was aber tun? Ja, Prognosen sind schwierig, sicher kann man aber sein, dass es den Amerikanern ganz bestimmt nicht gelingen wird, aus Russen (Chinesen, Indern, Iranern...) ihre neuen Indianer zu machen. Wir sollten uns also überlegen, was wir mit unserem sehr antiquierten ökonomischen System tun sollen, dessen Natur es sozusagen ist, periodisch kollabieren zu müssen.

Ich werde im nächsten, dem letzten Teil zuerst kurz die Lage in Russland darstellen. Ich kann nämlich russisch fast vollständig verstehen und was in Russland geschieht ist mir im Groben bekannt, aus ein paar russischen TV-Programmen und aus dem, was in den unendlich vielen und ideologisch sehr unterschiedlich ausgerichteten russischen Sozialnetzen gesprochen und geschrieben wird. Chinesisch kann ich nicht, aber indirekt, aus den russischen Diskussionen, lässt sich zumindest etwas erfahren, was dort geschieht. Was dort läuft ist schon deshalb nicht unwichtig zu wissen, weil es unser Schicksal nolens volens bestimmen wird.

Fortsetzung folgt

 

     
Keywords und Lesehinweise  
#Geld und was tun mit ihm?  
 
Ausführliche Fachartikel auf der Website:  
Überelegugnen der Ökonomen über das Geld und seine Funktionen lesen
Friedmans Geldregelung versus demokratische Geldschöpfung und Geldregelung lesen
Im eBook thematisiert:  
Marktwirtschaft neu denken: Teil II, Kapitel 8  
 
     
#Neoliberalismus  
 
Ausführliche Fachartikel auf der Website:  
Der Neoliberalismus - ein ideologischer Verrat an Liberalismus und Wissenschaft lesen
Im eBook thematisiert:  
Marktwirtschaft neu denken: Teil I, Kapitel 1.3  
 
     
     
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