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  Nun auch COVID im Schwarm der schwarzen Schwäne unserer Wirtschafts-„Wissenschaftler“ (II)
 
  Die unrühmliche Rolle der Autoritäten den Widerstand in falsche Bahnen zu lenken
 
 
„Mit wenigen Ausnahmen wählen die Privatinstitute ihr Personal nicht nach wissenschaftlicher Leistung, sondern nach der Gesinnung aus. Wer dort forscht, weiß im voraus, zu welchen Ergebnissen er zu gelangen hat. Auch wenn man den Jungakademikern keine konkreten Anweisungen erteilt, begreifen sie schnell, daß sie nicht für kreatives Denken bezahlt werden. „Wir sind hier kein Promotionssauschuß, vor dem jeder Doktorand in Ruhe seine Thesen ausbreiten darf, gibt Burton Pines, Forschungsdirektor bei der Heritage Foundation, unumwunden zu. „Unser Auftrag lautet, konservative Politiker mit Argumenten einzudecken.“
 
      Fareed Zakaria, Das Ende der Freiheit                                                      

Es sind nur wenige Prozent der Menschen, die heute noch an das glauben, woran noch vor wenigen Jahrhunderten alle geglaubt haben, etwa daran, dass die Erde eine Scheibe ist. Der überwältigende Rest glaubt an das, was die Naturwissenschaftler sagen. Das liegt an den allgemein erkennbaren Erfolgen der Naturwissenschaften. „Es ist gerade ein Triumpf der Wissenschaft und Technik, dass sie das, was früher nur den Reichen zugänglich war, allgemein genießbar macht“, so Werner von Siemens damals. Es kann uns in der jetzigen Situation aber etwas überraschen und stören. Die Medizin ist auch eine erfolgreiche Wissenschaft, aber eine überraschend große Zahl der Menschen will an die Wirkung der Vakzine gegen COVID nicht glauben. Man kann sich schwer vorstellen, dass so etwas vor wenigen Jahrzehnten möglich gewesen wäre. Ob die Medizin irgendwo sehr versagt und sich kompromittiert hat? Das ist schwer vorstellbar. Oder sollte dahinter etwas anderes stecken? Darauf komme ich im nächsten Teil zurück. Im Folgenden geht es uns um die Wirtschaftswissenschaft, insbesondere warum sie sich so sehr mit COVID beschäftigt.

Dier Wirtschaftswissenschaft ist eine Sozialwissenschaft. Die Reputation dieser Wissenschaften ist aber sehr schwach. Irgendwie umgekehrt wie bei den Naturwissenschaften: Es sind nur wenige Prozent der Menschen, die den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften glauben, der überwältigende Rest glaubt ihnen nicht. Das muss doch einen Grund haben. Man kann gut ahnen welcher es sein kann. Wenn die Wirtschaftswissenschaftler und verschiedene andere Experten in diesem Fach etwas Gutes versprechen, weiß man, dass daraus im besten Fall nichts wird und überhaupt, was sie auch prognostizieren, es kommt immer anders. Es sieht danach aus, als ob sie nichts wissen. Denken wir ein bisschen nach, was die Wirtschaftswissenschaften überhaupt wissen können. Ich gehe nicht ins Detail, sondern beschränke ich mich auf das Wesentliche.

Die ökonomische Theorie, so wie sie in den westlichen Schulen und Unis gelehrt wird, ist im Grunde fast unvorstellbar einfach. So wie es in der klassischen Mechanik drei Newtonsche Gesetze gibt, lässt sich auch die neoliberale Theorie auf drei Gesetze reduzieren: 1: Mehr ökonomische Freiheit bringt mehr Wirtschaftswachstum. 2: Mehr ökonomische Freiheit bringt mehr Wohlstand für alle. 3: Mehr ökonomische Freiheit bringt mehr Ordnung. Wenn alles Gute von der Freiheit kommt, fragt man sich, warum die Menschen mehrere Jahrtausende darauf nicht gekommen sind? Über dieses „Rätsel“ schreibe ich im Buch wie folgt:

              Die Bedingungen, welche nach Ansicht der radikalen Liberalen für die Funktionsweise der Marktwirtschaft als nötig und ausreichend gelten, gab es nämlich in der Geschichte immer wieder. Aus den Schriftquellen der Frühgeschichte sind uns lokale Märkte als uralte Erscheinung bekannt. Dazu gehörten nicht nur die Dorfmärkte, wo die anliegenden Bauern ihre kleinen Überschüsse und handwerklich gefertigten Gegenstände ausgetauscht haben, sondern auch andere Einrichtungen und Praktiken, die für die Marktwirtschaft charakteristisch sind. Zum Beispiel wissen wir, dass nicht etwa Sklaven die ägyptischen Pyramiden gebaut haben, sondern es wurden freie Handwerker, sozusagen der Privatsektor, damit beauftragt. Nur die einfachen und groben Arbeiten ließ man von Sklaven verrichten. Nach den marktwirtschaftlichen Prinzipien funktionierende Tauschwege über große Entfernungen gab es sogar schon vor Jahrtausenden. Man denke etwa an die Seidenstraße, die bereits in der Antike als dichtes Netz die alten Zivilisationen sozusagen globalisierte. China war schon damals sogar stark globalisiert. Deshalb haben sich viele verwundert gefragt, warum in China nie so etwas wie Kapitalismus entstand. Das ist umso erstaunlicher wenn man bedenkt, dass China weder das Sklaventum im antiken Sinne noch die Leibeigenschaft des europäischen Feudalismus kannte. Der Staat in China war zwar immer sehr stark, aber zwischen den kleinen Bauern und dem Staat standen keine mächtigen lokalen Feudalherren und auch keine allmächtige Kirche, wie im Abendland, die sich in alles einmischten. Sogar eine Geldökonomie bestand in China seit ungefähr 500 v. Chr. Trotzdem hat sich der Kapitalismus in dieser großen Kultur niemals auch nur leise angekündigt. In vielen anderen alten Zivilisationen war die Tauschwirtschaft ebenfalls ein wichtiger Teil der ökonomischen Ordnung, aber immer nur ein Teil.

          Dieses lange Warten der Geschichte auf die Marktwirtschaft ist nicht mehr seltsam und rätselhaft, wenn man berücksichtigt, dass die freie Marktwirtschaft ein instabiles System ist, das sich nicht aus eigener Kraft nach dem Zusammenbruch spontan wieder aufbauen kann. Dies bedeutet: Immer wenn es in der Geschichte Anläufe zum Entstehen der Marktwirtschaft gab, waren diese bestimmten günstigen äußeren (exogenen) Umständen zu verdanken, die aber nie lange genug andauerten. Die neu entstandenen Märkte brachen, bald nachdem sie ihre erste Blüte erreicht hatten oder schon davor, in sich zusammen und konnten sich nie mehr erholen, so dass diese kurzlebigen Ereignisse alsbald in Vergessenheit gerieten und die Historiker über sie nicht viel berichten können. Das wäre eine in sich schlüssige Erklärung, warum alle historischen Anläufe zur Marktwirtschaft immer wieder gescheitert sind. Vor diesem Hintergrund drängt sich dann die Vermutung auf, dass das Entstehen der Marktwirtschaft in Westeuropa vor einigen Jahrhunderten Umständen und Ursachen zu verdanken ist, die zum ersten Mal in der Geschichte vorgekommen sind und lange genug gewirkt haben. Aus unserer kreislauftheoretischen Analyse des Gleichgewichts kann es hierbei nur um die Umstände gehen, die nachhaltig für ein hohes Niveau der Nachfrage sorgen konnten. …

 
  Marktwirtschaft neu denken, S. 226   dorthin  

Was der Freiheit in der heuteigen ökonomischen Lehre zugeschrieben wird, ist nur in dem Sinne nicht falsch, dass sogar jeder geheimnisvoller Unsinn unter bestimmten seltenen Umständen sich als richtig erweist. Im Allgemeinen gilt: 1: Freiheit schafft nicht Wirtschaftswachstum: bei uns schon seit mehreren Jahrzehnten nicht. 2: Sie schafft auch seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr Wohlstand, im Gegenteil. 3: Die westlichen, mit immer mehr Freiheiten reformierten Wirtschaften befinden sich schon seit einigen Jahrzehnten in der Krise, für die kein Ende sichtbar ist. Das alles dürfte es der reinen freiheitlichen Lehre nach gar nicht geben.

Natürlich gibt es in jeder wirtschaftlichen Lage auch Gewinner. Sie sind bemüht alles zu tun, dass alles so bleibt wie es ist, aber sie müssen den Rest der Bevölkerung überzeugen, sich damit abzufinden. Vor allem sollen die Menschen daran glauben, dass die Ordnung der westlichen Demokratie und der sozialen Marktwirtschaft die einzig mögliche, zumindest die bestmögliche ist. Genau das zu beweisen, ist die Aufgabe der heutigen „Wirtschaftswissenschaft“. Sie ist gar keine Wissenschaft, sondern eine Erzählung, um die Ordnung des real existierenden Kapitalismus zu legitimieren. Sie ließe sich aber nicht so gut legitimieren, wenn man all die offensichtlichen Probleme einfach ignorieren oder gar wegleugnen wollte. Dann muss man sich irgendwelche externen Faktoren, also geheimnisvolle schwarze Schwäne ausdenken, oder in besonders drangvollen Situationen sogar zugeben, dass es auch innere Probleme gibt, die stören. Was die inneren Faktoren angeht, die hat schon längst die linke und marxistische Kritik des Kapitalismus „gefunden“. Schlicht ausgedrückt: An allem sei eine kleine Gruppe der Superreichen schuld, die sich gegen die Gesellschaft verschwören. Diese Beschuldigung lässt sich heutzutage öffentlich folgenlos zulassen, da sich der Kommunismus in der Geschichte schon kompromittiert hat. So haben wir eine Situation, die nur auf den ersten Blick seltsam ist. Einerseits werden (so genannte) Verschwörungstheorien überall öffentlich angeprangert und ausgelacht, aber Wirtschaftswissenschaftler, Professoren und Experten werden nicht daran gehindert, welche zu verbreiten – wie auch Professor Fabio Vighi. Ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht, solche Leute sind Agents Provocateurs der neoliberalen Machteliten. Zu den externen Faktoren gehören heute insbesondere die „Klimakatastrophe“ und COVID. Es kann aber noch viel schlimmer kommen.

Fortsetzung folgt

 

     
Keywords und Lesehinweise  
#Geld und was tun mit ihm?  
 
Ausführliche Fachartikel auf der Website:  
Überelegugnen der Ökonomen über das Geld und seine Funktionen lesen
Friedmans Geldregelung versus demokratische Geldschöpfung und Geldregelung lesen
Im eBook thematisiert:  
Marktwirtschaft neu denken: Teil II, Kapitel 8  
 
     
#Neoliberalismus  
 
Ausführliche Fachartikel auf der Website:  
Der Neoliberalismus - ein ideologischer Verrat an Liberalismus und Wissenschaft lesen
Im eBook thematisiert:  
Marktwirtschaft neu denken: Teil I, Kapitel 1.3  
 
     
     
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