Was ist die „Masse“? Denken wir nach. Zu ihr gehören  etwa Ärzte, die ihre Arbeit gut erledigen; Bauern, die ihre Arbeit gut  erledigen; Lehrer, die ihre Arbeit gut erledigen; Bankiers, die ihre Arbeit gut  erledigen; Programmierer, die ihre Arbeit gut erledigen … usw. Stellen wir uns  folgende Frage: Wie gut können diese Menschen Probleme, die die ganze  Gesellschaft und Wirtschaft betreffen, diagnostizieren und die Lösungen für sie  bieten? Die Zweifel daran sind sehr berechtigt. Seit Adam Smith … nein,  vielleicht schon seit Platon oder vielleicht noch früher – wissen wir, dass die  Arbeitsteilung nötig ist, damit der Mensch in seinem Fach die optimale Leistung  vollbringt. Smith schreibt sogar: „Im Fortschritt der Arbeitsteilung wird die  Beschäftigung … der großen Masse des Volkes, auf wenige sehr einfache  Verrichtungen, oft nur auf eine oder zwei, beschränkt. Der Mann, dessen ganzes  Leben ein paar einfachen Verrichtungen gewidmet ist, deren Wirkungen vielleicht  stets dieselben oder ziemlich dieselben sind, hat keine Gelegenheit, seinen  Verstand anzustrengen oder seine Erfindungskraft zu üben … Seine  Geschicklichkeit in seinem Gewerbe scheint also auf Kosten seiner geistigen,  geselligen und kriegerischen Fähigkeit erworben zu sein (Wohlstand: 871). Sollten solche Menschen kompetent für die  Lösung gesellschaftlicher und  wirtschaftlicher Probleme sein, dann sollten diese zwei Voraussetzungen erfüllt  sein:
  1: Die gesellschaftlichen Probleme sind so einfach,  dass mehr oder weniger jeder die richtigen Lösungen für sie findet.
  2: Die Bürger sind auch interessiert, die  gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme zu lösen.
  Nehmen wir einfach an, beides stimmt. Und nun stellen  wir uns jetzt einen durchschnittlichen Menschen oder Bürger in unserem Land vor  – der prinzipiell anderen sozusagen westlichen Bürgern sehr ähnelt – und denken  wir kurz nach, wie er über gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme  denken kann.
  Unser Mitbürger weiß, wir in  Deutschland haben ein Wirtschaftswunder erlebt, das als Beweis gelten kann,  dass unsere „soziale Marktwirtschaft“ gut ist. (Nebenbei bemerkt, bei uns hat  sich der Kapitalismus sehr kompromittiert, in den USA bis heute nicht so sehr,  so dass wir uns den netten Namen „soziale Marktwirtschaft“ einfach so ausgedacht  haben – das beruhigt sehr und macht uns stolz.) Dank der Erziehung und der  Medien wissen wir ebenfalls, dass wir in einer „echten Demokratie“ leben. Also  die „soziale Marktwirtschaft“ und die „echte Demokratie“ waren es, die uns  Wohlstand gebracht haben. Gerade haben wir uns an diese „Tatsachen“ gewöhnt und  begonnen fest an sie zu glauben, da hat man begonnen unsere beste aller Welten  zu reformieren. Das war angeblich nötig. Etwas seltsam kommt einem das schon  vor. Aber gut: Nichts ist ewig und man braucht ab und zu etwas zum Nachbessern.  Seltsamer Weise ging es uns auch nach diesen „nötigen“ und „unausweichlichen“  Reformen immer schlechter. Dann kam die sogenannte Finanzkrise (2008), die nie  endete, und dann auch noch COVID. Jetzt ist der durchschnittliche Bürger  verwirrt und fühlt, dass er sich wehren muss, aber wie? Wenn es ganz sicher  ist, dass an unseren Problemen die „soziale Marktwirtschaft“ und die „echte  Demokratie“ nicht schuldig sein können, wer dann? Äußere Feinde kann man nicht  ausmachen, also müsste es innere Feinde geben. Die haben sich also verschworen  und damals die Finanzkrise (2008) absichtlich verursacht und COVID jetzt  ebenfalls. Wenn uns dieser innere Feind dann auch noch gegen COVID impfen will,  könnte dahinter nur eine seiner weiteren bösen Taten stecken. Das muss reichen!  Man muss sich gegen die Impfung wehren. Wie überzeugend ist das? 
  Denken wir über Impfungen ein wenig im Allgemeinen  nach. Sie sind keine neue Erfindung und wie man weiß, haben sie sich früher als  sehr effizient erwiesen. Sogar als man das noch nicht wissen konnte, gab es  trotzdem keine Rebellionen gegen sie. (Scharlatane und Exzentriker, die sich  wichtigmachen wollen, lassen wir außen vor.) Kann man sich vorstellen, in den  Zeiten des Wirtschaftswunders wäre es jemandem in den Sinn gekommen, sich gegen  Impfungen zu wehren? Damals war es unvorstellbar. Es ist unschwer  herauszufinden warum: Weil man damals den Eliten geglaubt hat. Jetzt nicht  mehr. In einer solchen Situation neigt der Mensch dazu, die Beweisrichtung umzukehren.  Anstatt an feste Beweise zu glauben, glaubt er an etwas, wenn sich das  Gegenteil nicht nachweisen lässt. Konkret: Man kann nicht nachweisen, dass  COVID nicht eine Verschwörung ist, dann ist sie eben eine. Und dann  redet einer dem anderen das ein und man ist immer überzeugter davon, im Recht  zu sein. „Überzeugungen und Glaube der Massen verbreiten sich nur durch den  Vorgang der Übertragung, niemals mit Hilfe von Vernunftgründen“, so der  berühmteste aller Massenhasser Le Bon. Die ganze Wahrheit kann das aber nicht  sein. Warum nicht?
  „Die Massen sind durch logische Beweise nicht zu  beeinflussen … die Gesetze der Logik haben keinerlei Einfluss auf sie“,  schwadroniert Le Bon fröhlich immer weiter gegen die Masse. Denkt man über  COVID weiter nach, fällt aber auf, dass in der Behauptung von Le Bon etwas doch  nicht stimmen kann. Es sind nämlich auch Spezialisten und Experten aus der  Wirtschaft, die hinter COVID und der Impfung auch eine Verschwörung vermuten,  die sie dann für die Erklärung unserer ökonomischen Probleme benutzen. Wie eben  auch der Professor Fabio Vighi. Also kommen Spezialisten und Experten,  die sich nur auf „Beweise“ und „Gesetze der Logik“ stützen, auf gleiche  Gedanken wie die „Masse“, die nach Le Bon durch „Triebhaftigkeit, Reizbarkeit,  Unfähigkeit zum logischen Denken, Mangel an Urteil und kritischem Geist“  gelenkt ist. Die Menschen, die angeblich auf völlig andere Weise urteilen,  kommen zum gleichen Ergebnis. Denkt man darüber weiter nach, kann man dies nur  auf eine Weise erklären:
  Weder die angeblich streng denkenden, noch die vom  Unbewussten getriebenen Menschen – um bei der Sprache von Le Bon zu bleiben -,  wissen eigentlich, warum unsere „beste aller möglichen Welten“, also die  „soziale Marktwirtschaft“ und die „echte Demokratie“, in der Krise steckt. Wie ratlos  und vor allem bescheuert unsere Spezialisten und Experten sind, etwa hier in Tichys Ausblick (YouTube) reinschauen  
  Es ist traurig, wie die Spezialisten und Experten  nichts davon wissen wollen, dass die kapitalistische Ordnung schon immer so  war, dass sie periodisch zusammenbrach. Anstatt dies als eine gesetzmäßige  Regelmäßigkeit, als sozusagen ihr „eisernes Gesetz“ zu begreifen und sie so  auch erklären zu versuchen, rüstet man immer zur Jagd auf die „schwarzen  Schwäne“. Und wenn man die Geschichte ignoriert oder leugnet, will man noch  etwas viel Schlimmeres als die Krisen selbst nicht wahrnehmen zu wollen, dass  nämlich der Kapitalismus seine Krisen schon immer mit Kriegen mehr oder  weniger erfolgreich gelöst hat. Warum ist es aber nicht empfehlenswert, es  trotzdem noch einmal mit Krieg zu versuchen? Und gibt es keine Alternative?  Dazu mehr im letzten Teil.
  PS
  Dem bereits Gesagten soll jetzt nur noch eine kurze  Bemerkung angehängt werden. Die Menschen, die an die Verschwörungstheorien  glauben, merken nicht, dass jede von diesen Theorien öffentlich präsentiert  wird: Kann etwas eine Verschwörung sein, wenn die Verschwörer sich alle Mühe  geben, ihre Auffassung bekannt zu machen? Wie etwa die Vertreter vom „Great  Reset“  Vielleicht gibt es Verschwörungen tatsächlich, aber  voraussichtlich sehr selten. Was dagegen sehr oft vorkommt, ist etwas anderes.  Jede gesellschaftliche Gruppe trifft sich hinter geschlossenen Türen, um die  Methoden und Programme auszuarbeiten, ihre Interessen gegen den Rest der  Gesellschaft durchzusetzen. Auch die Arbeitgeber tun es. Der vernünftige Mensch  würde das nicht als Verschwörung bezeichnen und wird sich dagegen im Namen der  Gerechtigkeit, Gleichheit, Freiheit   wehren ... würde sich also für eine bessere Zukunft aller Menschen  engagieren. Eine richtige Verschwörung in der Sache COVID wäre es etwa, wenn  jemand die Rebellion (agent provocateur)  gegen die Impfung heimlich gefordert und gefördert hätte, um die  Unzufriedenheit in der Bevölkerung auf eine falsche Fährte zu lenken. Wären  nämlich alle bereit, sich  impfen zu  lassen, dann hätte sich schon vor zwei Jahren gezeigt, entweder COVID wäre schon längst vorbei oder die Impfung hätte  nicht geholfen, oder wenn nicht, man könnte  wirklich jemanden zur Verantwortung ziehen. Deshalb wird die COVID-Verschwörung  nie etwas anderes als eine Vermutung bleiben, die nichts gebracht hat. Man kann  sich schließlich folgende Frage stellen: Könnte dem vielleicht so sein, dass  die Menschen, die gerne an Verschwörungen glauben, einfach nur schwache und  ratlose Menschen sind, die eine reale – nicht ausgedachte - Bedrohung brauchen,  um sie zu mystifizieren und zu verteufeln, denn sonst müssten sie zugeben,  einfach zu feige zu sein, um etwas gegen sie zu tun? Und das nutzen  einfallslose oder schlicht gesagt dumme Professoren dafür, um die  Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie kleiden ihre Banalitäten in eine  mystische (Verschwörung) und attraktionistische (schwarzer Schwan) Kleidung  ein.
 Vielleicht gibt es Verschwörungen tatsächlich, aber  voraussichtlich sehr selten. Was dagegen sehr oft vorkommt, ist etwas anderes.  Jede gesellschaftliche Gruppe trifft sich hinter geschlossenen Türen, um die  Methoden und Programme auszuarbeiten, ihre Interessen gegen den Rest der  Gesellschaft durchzusetzen. Auch die Arbeitgeber tun es. Der vernünftige Mensch  würde das nicht als Verschwörung bezeichnen und wird sich dagegen im Namen der  Gerechtigkeit, Gleichheit, Freiheit   wehren ... würde sich also für eine bessere Zukunft aller Menschen  engagieren. Eine richtige Verschwörung in der Sache COVID wäre es etwa, wenn  jemand die Rebellion (agent provocateur)  gegen die Impfung heimlich gefordert und gefördert hätte, um die  Unzufriedenheit in der Bevölkerung auf eine falsche Fährte zu lenken. Wären  nämlich alle bereit, sich  impfen zu  lassen, dann hätte sich schon vor zwei Jahren gezeigt, entweder COVID wäre schon längst vorbei oder die Impfung hätte  nicht geholfen, oder wenn nicht, man könnte  wirklich jemanden zur Verantwortung ziehen. Deshalb wird die COVID-Verschwörung  nie etwas anderes als eine Vermutung bleiben, die nichts gebracht hat. Man kann  sich schließlich folgende Frage stellen: Könnte dem vielleicht so sein, dass  die Menschen, die gerne an Verschwörungen glauben, einfach nur schwache und  ratlose Menschen sind, die eine reale – nicht ausgedachte - Bedrohung brauchen,  um sie zu mystifizieren und zu verteufeln, denn sonst müssten sie zugeben,  einfach zu feige zu sein, um etwas gegen sie zu tun? Und das nutzen  einfallslose oder schlicht gesagt dumme Professoren dafür, um die  Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie kleiden ihre Banalitäten in eine  mystische (Verschwörung) und attraktionistische (schwarzer Schwan) Kleidung  ein. 
  Fortsetzung folgt
   
  
    
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