„Der Weg verliert sich in die Dämmerung. Das Licht der großen Kulturprobleme ist weiter gezogen. Dann rüstet sich auch die Wissenschaft, ihren Standort und ihren Begriffsapparat zu wechseln und aus der Höhe des Gedankens auf den Strom des Geschehens zu blicken. Sie zieht jenen Gestirnen nach, welche allein ihrer Arbeit Sinn und Richtung zu weisen.“ |
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Max Weber, einer der bekanntesten Soziologen des 20. Jahrhunderts |
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Unsere Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler wollen so gern auf der Höhe der Zeit sein. Sie sprechen von der Postmoderne, von der zweiten und dritten Moderne, vom neuen technologischen Zeitalter und der dritten industriellen Revolution, von der Wissensgesellschaft, ... Seltsamerweise setzen sie sich aber für die soziale und ökonomische Ordnung ein, die am Ende des 19. Jahrhunderts die neoliberalen Theoretiker ausgetüftelt haben. Wie passt das zusammen?
Schaut man sich die heutigen Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler näher an, merkt man schnell, dass sie - im Großen und Ganzen - das anbieten, was noch aus der Zeit der Postkutsche und Dampflok stammt. Zu einem nicht unerheblichen Teil sogar aus noch früheren Zeiten. Sollen wir uns wirklich auf dieses Wissen verlassen und mit ihm in die Zukunft aufbrechen?
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Der Marxismus - eine angeblich wissenschaftliche ökonomische Theorie |
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S u m m a r y : |
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Tot geglaubte leben länger - sagt das Sprichwort. Könnte sich vielleicht auch der Marxismus irgendwann zurückmelden? Nein! Er ist durch sein praktisches Versagen als Utopie nicht mehr attraktiv und wegen seiner theoretischen Fehler hat er sich als Wissenschaft kompromittiert. Völlig nutzlos ist er trotzdem nicht. Er bleibt zweifellos die systematischste und umfassendste Kritik des Kapitalismus, die es je gab. Außerdem sind manche seiner Fehler immer noch aktuell. Zu ihnen gehören auch die typischen Irrtümer jener Menschen, die es zwar gut meinen, aber immer nur Unheil anrichten. Die Beschäftigung mit dem Marxismus bietet uns also die Gelegenheit, auch solche Irrtümer - die es bestimmt noch lange geben wird - besser zu begreifen und aus ihnen zu lernen.
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Der Frühliberalismus - der Beginn einer erfolgreichen Wissenschaft |
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Die westliche ökonomische und politische Ordnung und das industrielle Zeitalter waren keine Selbstläufer der Geschichte, und schon gar nicht ihre notwendige Entwicklung. Sie waren im Wesentlichen Folgen und Ergebnisse einer einzigartigen wissenschaftlichen Revolution (Paradigmenwechsel), die am Ende des Mittelalters begann. Das neue Zeitalter entwickelte sich auf neuen theoretischen Grundlagen, die eine relativ kleine Zahl von originellen Denkern und überzeugten Humanisten dieser Zeit entworfen haben. In den folgenden Beiträgen wird gezeigt, dass das wichtigste und das entscheidende Prinzip in ihrem Denkansatz die Ordnung durch Regelung ist. Auch in der neu entstandenen Wirtschaftswissenschaft, damals Politische Ökonomie genannt, beruhte die neue Konzeption der „liberalen“ Ordnung ebenfalls auf der Idee der Regelung. Wir werden dieses Prinzip näher erläutern und zugleich zeigen, dass sich mit ihm auch in der heutigen Wirtschaft und Gesellschaft noch vieles erreichen lässt.
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Der Neoliberalismus - ein ideologischer Verrat an Liberalismus und Wissenschaft |
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S u m m a r y : |
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Die Bezeichnung neoliberal täuscht. Sie erweckt den Eindruck, es würde sich um eine Weiterentwicklung der ursprünglichen liberalen Theorie handeln. Davon kann keine Rede sein. Wir werden in den nächsten Beiträgen zeigen, dass der Neoliberalismus etwas völlig anderes ist. Er ist in „theoretischer“ Hinsicht ein realitätsfremdes akademisches Geschwafel, in politischer Hinsicht eine rechtsstaatlich organisierte Räuberei und in ethischer Hinsicht ein sozialer Genozid. Knapp gefasst: Der Neoliberalismus ist ein Terror gegen die Menschlichkeit - ein geistiger Kannibalismus. Als solcher ist er ein kompletter Verrat am ursprünglichen Liberalismus, der sich den humanistischen und aufklärerischen Idealen der europäischen Moderne verpflichtet sah.
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Die klassische oder monetäre (auch Keynesianische) Nachfragetheorie |
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S u m m a r y : |
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In einer Hinsicht war Keynesianismus ein würdiger Nachfolger des ursprünglichen Liberalismus: Er holte nämlich die Wirtschaftswissenschaft aus dem Rauch und Nebel der wilden Abstraktionen (Neoliberalismus) und dem Himmel der hochtrabenden Moralisten (Ordoliberale und Marxisten) auf den Boden der Tatsachen zurück. Aber Theorien bzw. Paradigmen bilden sich nicht durch Fortschreiben von Tatsachen. Sie beginnen mit einer originellen theoretischen Grundlage, die jedoch Keynes und seine Nachfolger nie vermochten zu schaffen. Folglich ist aus dem Kyenesianismus nie ein neues Paradigma geworden. Deshalb wird er nur eine Theorie für spezifische volkswirtschaftliche Situationen bleiben.
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